Sophie Stinde Abend

 

Sophie Stinde Abend an der Waldorfschule in Ostholstein

Im Rahmen des bevorstehenden 25 Jährigen Jubiläums befasst sich die Waldorfschule mit der gebürtigen Lensahnerin Sophie Stinde.

In einer Runde aus Eltern, Lehrern, Oberstufenschülern und interessierten Freunden der Schule fand ein informativer Abend statt. Drei Lehrerpersönlichkeiten der Schule gestalteten den Abend, zwei der Lehrer in Wort und Bild über ihre Biografie und die Kunstlehrerin durch die Malerei der Jahrhundertwende mit besonderem Blick auf die Rolle der Frau als Malerin.

Sophie Stinde wuchs nach ihrer Geburt 1853 im Lensahner Pastorenhaus auf. Dank der Unterstützung ihres bekannten Halbbruders Julius Stinde, nach dem in Lensahn eine Straße benannt ist, war es ihr möglich eine Ausbildung zur Kunstmalerin in Karlsruhe zu beginnen. Sie wurde eine bekannte Landschaftsmalerin. Durch die Malerei lernte sie auch ihre Mitstreiterin Gräfin Pauline von Kalckreuth kennen, mit der sie später die Theosophische Gesellschaft in München leitete.

Als solche begegnete sie Rudolf Steiner 1904 in München. Sie wurde in vielen Aufgaben seine Rechte Hand und Leiterin der anthroposophischen Arbeit in München.

Maßgeblichen Anteil hatte sie am Zustandekommen der Münchner Festspiele 1907–13 und damit an den Uraufführungen der vier Mysteriendramen Rudolf Steiners.

Aus dieser Arbeit erwuchs der Wunsch nach einem künstlerisch angemessenen Bau, wobei sie als Mitschöpferin des Baugedankens betrachtet werden kann.

In der Folge wurde Sophie Stinde erste Vorsitzende des Johannes-Bauvereins (1911-15). Als das Vorhaben in München scheiterte, zog sie mit Gräfin Kalckreuth nach Dornach um. An der Grundsteinlegung des Goetheanums am 20. September 1913 – einen Tag vor ihrem 60. Geburtstag – nahm sie teil. Sie gehörte zu den 13 Persönlichkeiten, welche die Grundsteinurkunde unterzeichneten. Die übergroße Anstrengung, der sie sich im Zusammenhang mit der Bautätigkeit unterzog, führte zur Schwächung ihrer Gesundheit. An einer Lungenentzündung erkrankt, verstarb sie am 17. November 1915. Rudolf Steiner hielt die Ansprache zu ihrer Kremation in Ulm. Er bezeichnete Sophie Stinde als „die Seele unseres ganzen Wirkens“.

Die Lensahner waren sich an diesem Abend einig, dass es kein Zufall sein kann, dass so eine wichtige Persönlichkeit an der Seite Rudolf Steiners eine gebürtige Lensahnerin ist. Auch in dem Buch von Winfried Hamacher aus dem einige Passagen gelesen wurden, wurde Ostholstein, die Halbinsel Wagrien und auch die Waldorfschule „blau und rote Häuser auf grüner Wiese“ detailgetreu beschrieben.

Den Abend abgerundet, hat dann Eckhard Gütschow, der im Publikum saß und noch einige Insiderinformationen über Sophie Stinde erzählen konnte, was alle sehr erfreut hat.

Die Waldorfschule wird den Gedanken weiterhin bewegen der Schule den Beinamen „Sophie Stinde“ zu geben.

 

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