Eurythmieabschluss „Salome“ nach Oscar Wilde

Tanze für mich Salome tanze für mich

Diese Aussage in dem Stück Salome von Oscar Wilde kennt wohl jeder. Die Oberstufe der Waldorfschule in Ostholstein hat am letzten Wochenende zu dieser Überschrift ein Abend füllendes Programm mehrmals auf die Bühne gebracht. Den Mittelpunkt des Programmes Bildete das Stück ,, Salome nach Oscar Wilde“. Zwei bekannte Musikstücke aus der klassischen Musikliteratur rahmten dieses Schauspiel ein. Den Anfang bildete der erste und zweite Satz der Beethoven Sinfonie Nummer 7. Die 9 und 10 Klasse der Schule tanzten eurythmisch diesen doch sehr spannungs- und abwechslungsreichen Teil dieser Symphonie. Im zweiten Teil kam dann die Geschichte Salomes und der Enthauptung Johannes zur Darstellung. Nicht in der bekannten Form als Schauspiel oder als Oper, sondern ebenfalls in bewegter, eurythmisch dargestellter Bühnenfassung.

In dramatischen Ausdruck zeigten die Schüler der 12 sowie der 11 Klasse die Handlung des Stückes und wurden schon vor der Pause mit großem Applaus geehrt. Im dritten Teil nach der Pause wagte man sich an ein sehr heikles Thema, nämlich wie ging die schicksalhafte Verbindung Salomes und Johannes im Leben nach ihrem Tode weiter. Die Musik von Dimitri Schostakowitsch mit seinem dramatischen und ruhigen Elementen legte die Basis für diese Ausarbeitung. Die XI Sinfonie mit ihrem ersten und zweiten Satz wurde so ausgearbeitet dass ein Bild auf der Bühne entstehen konnte, welches dem Thema gerecht wird und eine seelische Berührung im Publikum mit sich bringt. Ein nicht enden wollender Applaus ehrte insbesondere die 12 Klasse aber auch die ganze Oberstufe der Waldorfschule in Ostholstein. Mit fast 100 Schülern war diese Aufführung schon ein Großprojekt, doch im Mittelpunkt stand der künstlerische Abschluss der 12 Klasse die dieses tänzerische Fach 12 Jahre als Unterrichtsinhalt hatte. Man konnte sich vielleicht fragen ist dieses Thema und die Wahl der Stücke nicht sehr hoch gegriffen für Jugendliche der heutigen Zeit. Wenn man jedoch die Jugendlichen mit ihrem körperlichen Einsatz sowie seelischen Ausdrucks erlebt hatte, stellt sich diese Frage nicht mehr. Ganz im Gegenteil, es war zu erleben dass Schüler dieses Alters zu großen Werken und Fragen an das Leben einen Bezug herstellen können und über sich hinauswachsen. Wie auch schon in den vergangenen Jahren ging man als Besucher dieser Veranstaltung wieder nach Hause und hatte das Gefühl eine große Bühnendarstellung erlebt haben zu dürfen. Diese Veranstaltung bildete nun auch den Abschluss das Jubiläums Jahres, 25 Jahre Waldorfschule in Ostholstein. Doch auch im Folgenden Schuljahr wird an diesem Ort einiges zu erleben sein. Denn weltweit wird der Hundertjährige Geburtstag der Waldorfschulen gefeiert werden und in vielen Ländern und auf allen Kontinenten Veranstaltungen zu diesem Anlass geboten werden, so auch in Lensahn.