Unterstufe Klasse 1 – 4: Vom Bild zur Bedeutung
Alle Lernprozesse, die auf kognitives Verstehen orientiert sind, werden in dieser Altersstufe so gestaltet, dass das zu Lernende in Bilder, Prozesse und Tätigkeiten verwandelt wird. Für den Erwerb der Schrift werden die Zeichen des Alphabets in Bildern und Geschichten gestaltet. Auf diese Weise wird die Verbindung zu den klanglichen Qualitäten der gesprochenen Sprache künstlerisch hergestellt und der bildhafte Ursprung der Schriftzeichen berücksichtigt. Für das erste Rechnen spielen das Zählen, die Qualitäten der Zahlen und spielerische rhythmische Tätigkeiten eine wichtige Rolle. Aus bildhaftem und rhythmischem Erleben wird nach und nach das begriffliche Verstehen entwickelt – gleich einem allmählichen Aufwachen. Im übenden Zeichnen elementarer gebogener und gerader Formen wird die seelische Erlebnisfähigkeit des Kindes in lebendigen Prozessen geschult und orientiert. Aufbauend auf dem fortschreitenden Erwerb dieser elementaren Fähigkeiten erschließt sich das Kind ab der dritten Klasse neue Inhalte. Es lernt verschiedene Handwerke kennen als ursprüngliche Formen der tätigen Beziehung des Menschen zu seiner jeweiligen landschaftlichen Umgebung. Im Rahmen einer sogenannten Hausbauepoche werden, je nach Zielsetzung des konkreten Projektes, einige dieser Handwerke von den Kindern auch praktisch geübt. In einer Epoche über den Landbau erfährt das Kind den Weg vom Pflügen des Ackers über die Aussaat bis zum Mähen, Dreschen, Mahlen und Backen des Getreides.
Alle Unterrichtsinhalte werden so ausgewählt und gestaltet, dass sie nicht über die leiblich-seelische Entwicklung des Kindes hinausragen. Das Kind muss sich ganz mit der von ihm geforderten Tätigkeit verbinden können. Nur dadurch entwickeln sich Verständnis und Begriffliches in gesunder Weise.